Zero Fucks Given
Drama (B,F 2021)
Die junge Stewardess Cassandre arbeitet bei einer Billig-Airline. Trotz Leistungsdruck und Routine scheint sie mit dem Job zufrieden. An ihren freien Tagen durchtanzt sie die Nächte. Doch hinter dem Jetset-Leben hat sie einen schweren Verlust verdrängt, mit dem sie sich auseinandersetzen muss, als ihr überraschend gekündigt wird. Was vielen als Traumberuf erscheint, ist für die junge Belgierin Cassandre (Adèle Exarchopoulos) schon seit fast drei Jahren Routine. Sie arbeitet als Stewardess bei der Billig-Airline WING auf den Linien zwischen Lanzarote und dem europäischen Festland. Neben der Betreuung der Fluggäste ist der Umsatz von Duty-free-Produkten das oberste Ziel der Geschäftsleitung für die Flugbegleiterinnen. Jede bekommt ein Verkaufsziel, was in einer personalisierten App in Echtzeit angezeigt wird. So ist Cassandre in erster Linie Verkäuferin und muss den Passagieren im Ferienflieger überteuerte Kosmetikprodukte und Parfüm aufschwatzen. Trotz des Drucks und der immer gleichen Routine ist sie zufrieden mit dem Job und kann sich höchstens vorstellen, später bei der Luxusairline Emirates anzuheuern. In kurzen Pausen postet sie schöne Fotos vom Blick aus der Kabinentür auf Instagram, während sie eigentlich den Müll von den Plätzen einsammeln muss. Auf Lanzarote teilt sie sich ein kleines Apartment mit zwei Mitbewohnerinnen und wenn sie frei hat, durchtanzt sie die Nächte mit reichlich Alkohol und auch mal Ecstasy oder verabredet sich auf Tinder zu spontanem Sex. Mit ihrem Kollegen Arthur (Arthur Egloff) hat sie Momente der Nähe, will aber keine Beziehung mit ihm beginnen. Wie beiläufig erzählt sie ihm nach einer Partynacht, dass ihre Mutter einen tödlichen Verkehrsunfall hatte. Diesem Verlust hat sie sich nie wirklich gestellt und erst als die Telefongesellschaft ihr einen neuen Vertrag anbietet, weil der alte noch auf den Namen von Cassandres Mutter läuft, holt die Trauer sie ein. Und gerade jetzt muss sie im Weiterbildungskurs zum Cabin Manager ein Dauerlächeln zeigen und wird aufgefordert, alle persönlichen Gefühle beiseite zu lassen. In beinahe dokumentarisch anmutenden Szenen begleitet der Film Cassandre in ihrem tristen Berufsalltag als Stewardess einer Billig-Fluglinie und zeichnet damit eine hintergründige Kritik des Turbokapitalismus der Branche, wo günstige Ticketpreise mit einer vorgeschriebenen Verkaufsquote von Duty-Free-Artikeln ausgeglichen werden müssen. Für eigene Wünsche und Gefühle bleibt da wenig Platz. Hauptdarstellerin Adèle Exarchopoulos, die für ihre Rolle in "Blau ist eine warme Farbe" 2013 mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, spielt das mit bedrückender Authentizität.
- Adèle Exarchopoulos (Cassandre Wassels)
- Alexandre Perrier (Jean Wassels)
- Mara Taquin (Mélissa Wassels)
- Arthur Egloff (Arthur)
- Tamara Al Saadi (Dounia)
- David Martinez Pinon (Base Supervisor)
- Jonathan Sawdon (Le passager anglaisdésagréable)
- Julie Sokolowski (Bande copains Huy)
- Jean-Benoît Ugeux (L'expert casse)
- Agneszka Kozaczewska (Formatrice)
- Marianna Masala (Hôtesse Wing)
- Blanche Vieillevoye (Hôtesse Wing)
- Erwan Maillot (Un steward de Wing)
- Veroline Vanderbeek (Passagère comptoir d'embarquement)
- Bart Dezdari (Amant Varsovie)
- Alessandro Duca (Petit copain Mélissa)
- Gilles Alexandre Bussutil (Le recruteur vidéo)
- Dorica Salagor (La passagère roumaine)
- Soraya Amate (Colocataire Cassandre)
- Martina Amato (Colocataire Cassandre)
- Francesco Monno (Steward Wing)
- Francesca Diomedi (Hôtesse Wing)
- Jimena Arias Bernal (Hôtesse Wing)
- Alina Sterniola (Hôtesse Wing)
- Agnese Delvecchio (Hôtesse Wing)
- Hind Marzouk (Hôtesse Wing)
- Angela Francini (Hôtesse Wing)
- Marie-Jeanne Cara (Première passagère vente)
- Anne-Noëlle Dozot (Deuxième passagère vente)
- Liliana Ile (Passagère vente parfum)
- FSK 12