WDR Geschichte(n)
Ulrich Deppendorf
Biografie (D 2020)
"Graf Zahl" wurde er genannt, weil er in Wahlsendungen die Prognosen und Hochrechnungen präsentierte. Eine ihm gewidmete Parodie, der "Uli aus Deppendorf", war in den kabarettistischen "Mitternachtsspitzen" jahrelang zuständig für die Mitteilungen aus Partei- und Regierungskreisen und wurde Kult. "Die Angela Merkel des ARD-Informationsfernsehens" nannte man ihn, vielleicht weil er als Top-Journalist im politischen Berlin bis zum Ruhestand 2015 ohne Affären und Allüren wirkte: Ulrich Deppendorf, geboren am 27.01.1950 in Essen. Zum runden Geburtstag zeigt das WDR Fernsehen ein einstündiges Interview, das Klaus Michael Heinz im Sommer 2019 für die Sendereihe "WDR Geschichte(n)" führte. Es skizziert und illustriert den Lebensweg des studierten Juristen Ulrich Deppendorf von dessen ersten Berufserfahrungen über sein Wirken als Redakteur bis hin zu seinen Jahren als Fernsehdirektor des WDR in Köln sowie als Leiter des ARD-Hauptstadtstudios in Berlin. Ein Lebensweg, der ihn zum Augenzeugen beim Bau der Berliner Mauer machte, der ihn unmittelbar nach deren Fall zum Beispiel die Erstürmung der Stasi-Zentrale miterleben ließ, der ihm erlaubte, Helmut Kohl, Gerhard Schröder, Angela Merkel oder Christian Wulff in entscheidenden Phasen ihres Wirkens kritisch zu befragen, der ihm aber nicht gestattete, einen frühen Traum zu verwirklichen: nämlich Dirigent zu werden.