Heidi
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Für Kinder (D,CH 1952)
Verbittert hat sich der Alpöhi (Heinrich Gretler) mit seinem Enkelkind Heidi (Elsbeth Sigmund) in die Berge zurückgezogen: Bei einem Grossbrand hatte sein Sohn den Tod gefunden, und die Dorfbewohnenden von Maienfeld hatten ihn der Mitschuld an dem Unglück bezichtigt. Heidi wächst auf der Alp zusammen mit dem gleichaltrigen Geissenhirten Peter (Thomas Klameth) im Einklang mit der Natur auf. Eines Tages wird Heidi von ihrer Tante Dete (Elsie Attenhofer) aufgesucht, die in Frankfurt bei der vornehmen Familie Sesemann in Diensten steht. Die Tochter des Hauses, Klara (Isa Günther), ist gehbehindert. Unter einem Vorwand entführt die Tante das ahnungslose Kind, damit es dem gelähmten Mädchen Gesellschaft leiste. Bald gewinnt Heidi mit ihrer Natürlichkeit und Frische Klaras Zuneigung und die Sympathie des ganzen Hauses, mit Ausnahme der gestrengen Gouvernante Fräulein Rottenmeier (Anita Mey). Klara blüht auf und überwindet sogar ihre Krankheit; doch Heidi vermisst ihre geliebten Berge und erkrankt vor Heimweh. Johanna Spyris 1880 erschienene Erzählung "Heidis Lehr- und Wanderjahre" ist weltweit der grösste Schweizer Bucherfolg. Nach einer kitschigen US-amerikanischen Version mit dem Kinderstar Shirley Temple im Jahr 1937 griff die schweizerische Praesens-Film unter Lazar Wechsler 1952 die Vorlage auf. Der damals 36-jährige Regisseur Luigi Comencini – Italiener mit Schweizer Mutter – hatte sich bereits als Talent im Umgang mit jugendlichen Darstellern erwiesen. Nach aufwendigen Castings fand er in Elsbeth Sigmund als Heidi und Thomas Klameth als Geissenpeter zwei ausgezeichnete Laien, die ihre Rollen locker, ungekünstelt und mit viel Charme verkörperten. Für die Rolle des Alpöhi konnte mit Heinrich Gretler der damals profilierteste und populärste Schweizer Schauspieler verpflichtet werden. Aber auch die Darsteller der deutschen Familie Sesemann wurden hochkarätig besetzt: Willy Birgel als distanzierter Vater, Theo Lingen als gewitzter Diener Sebastian, Anita Mey als überkorrekte Erzieherin Fräulein Rottenmeier und der damalige Kinderstar Isa Günther ("Das doppelte Lottchen") als Klara. Gedreht wurde hauptsächlich an Originalschauplätzen im Kanton Graubünden; die Szenen aus Frankfurt entstanden in Basel und im Studio Rosenhof in Zürich. "Heidi" wurde zu einem grossen Erfolg auch jenseits der Landesgrenzen. Dank Synchronisation in mehrere Sprachen bezauberte Johanna Spyris kleines Mädchen Kinder und Erwachsene rund um den Globus. Noch heute gilt Luigi Comencinis "Heidi" als beste Adaption des unsterblichen Kinderbuchs. Das Schweizer Fernsehen zeigt den Klassiker mit einer Hörfilmspur für Sehbehinderte.
- Elsbeth Sigmund (Heidi)
- Heinrich Gretler (Alpöhi)
- Thomas Klameth (Geissenpeter)
- Isa Günther (Klara Sesemann)
- Willy Birgel (Herr Sesemann)
- Anita Mey (Fräulein Rottenmeier)
- Margrit Rainer (Brigitte)
- Elsie Attenhofer (Tante Dete)
- Theo Lingen (Sebastian)
- Traute Carlsen (Grossmutter Sesemann)
- Fred Tanner (Pfarrer)
- Max Haufler (Bäcker)
- FSK o.A.