Dreileben – Komm mir nicht nach

Dreileben – Komm mir nicht nach
ARD
Do, 17.04.2025 | 01:50 - 03:20

Krimi (D 2011)

Die Polizeipsychologin Johanna kommt in das thüringische Städtchen Dreileben, um ihre Kollegen vom LKA bei der Suche nach dem entflohenen Mörder Molesch zu unterstützen. Doch ihr Aufenthalt wird weniger von dem Fall geprägt als vom Aufeinandertreffen mit ihrer langjährigen Freundin Vera, bei der sie für die Dauer der Ermittlungen wohnt. Das Verhältnis der beiden Frauen ist noch immer sehr vertraut, wird aber zusehends belastet, als sich herausstellt, dass sie vor vielen Jahren in denselben Mann verliebt waren. Dominik Grafs "Dreileben – Komm mir nicht nach" bildet den zweiten Teil einer außergewöhnlichen Krimi-Trilogie. Die Hauptrollen spielen Jeanette Hain, Susanne Wolff und Misel Maticevic. Der verurteilte Mörder Molesch (Stefan Kurt) befindet sich nach seinem Ausbruch aus einem Krankenhaus noch immer auf der Flucht. Alles deutet darauf hin, dass er sich weiterhin in der Gegend befindet und in den Wäldern um das thüringische Städtchen Dreileben versteckt. Eine heiße Spur gibt es bislang jedoch nicht. Nun soll die eigens angereiste Polizeipsychologin Johanna (Jeanette Hain) ein Profil des Flüchtigen erstellen und so die Ermittler des LKA auf die richtige Fährte bringen. Da im einzigen Hotel der Gegend kein Zimmer mehr frei ist, wohnt Johanna bei ihrer alten Freundin Vera (Susanne Wolff) und deren Lebensgefährten Bruno (Misel Maticevic), einem Autor erfolgreicher Schundromane. Die beiden leben am Waldrand, auf einem großen, verwunschen anmutenden Grundstück in einem Jahrhundertwendehaus. Und je mehr Zeit Johanna dort mit ihnen verbringt, desto stärker rückt ihre Polizeiarbeit, die sie erfahren und routiniert verrichtet, in den Hintergrund. Denn so vertraut das Verhältnis von Vera und Johanna noch immer ist, so sehr wird es auf einmal belastet, als sich herausstellt, dass sie vor vielen Jahren zur selben Zeit denselben Mann liebten. Indessen ergibt sich bei der Jagd auf Molesch eine unerwartete Chance: Eine junge Frau (Anja Schiffel), die seinem Opfertyp entspricht, soll der Polizei als Lockvogel dienen. Mit seiner zehnteiligen Krimiserie "Im Angesicht des Verbrechens" hat Dominik Graf begeisterte Kritiken geerntet und zwei Deutsche Fernsehpreise eingeheimst. Mit "Dreileben – Komm mir nicht nach" beweist Graf einmal mehr, wie Fernsehen künstlerisch anspruchsvoll gemacht werden kann. Der Film bildet den zweiten Teil einer Trilogie, deren Konzept in der deutschen Fernsehgeschichte einmalig sein dürfte: Drei herausragende Filmemacher aus unterschiedlichen Regiegenerationen, Christoph Hochhäusler und Christian Petzold sowie Graf selbst, inszenieren unabhängig voneinander Handlungsstränge einer Kriminalstory, verbunden mit einer jeweils eigenständigen Hauptgeschichte – jeder in seinem ganz eigenen Stil und aus einer anderen Perspektive. Es geht um drei Geschichten, deren Linien sich an einem Ort, Dreileben, während eines Sommers berühren, überlagern und gelegentlich, scheinbar zufällig, ineinander eingreifen – die aber verschieden und eigenständig sind. So funktioniert Grafs Film einerseits als Krimi, zugleich aber auch als Charakterdrama und Milieustudie. Neben Jeanette Hain und Susanne Wolff spielt Grafs Lieblingsschauspieler Misel Maticevic eine Hauptrolle, der seit "Hotte im Paradies" in fast jedem Film des Regisseurs mitgewirkt hat und als "Der Armenier" in der Erfolgsserie "Babylon Berlin" zu sehen war.

Darsteller
Schriftsteller
Regie
Alter
  • FSK 12

Wertung

Wertung
Spannung
Tiefe