NDR Kultur – Das Journal

NDR Kultur – Das Journal
NO3
Di, 13.05.2025 | 02:15 - 02:45

Kultur (D 2025)

Was wissen wir eigentlich von unseren Großeltern? Eine emotionale Reise in die Vergangenheit Was weiß man eigentlich von den Großeltern? Und wie sehr hat einen – ob bewusst oder unbewusst – deren Leben geprägt? Zwei junge Frauen machen sich auf, ihre Familiengeschichte zu ergründen: in Ost und West, nach Kriegsende und den ersten Wiederaufbaujahren. Noch können die beiden ihre Verwandten befragen und in den Austausch gehen. Zwei Generationen im Austausch, ein längst überfälliger filmischer Dialog, der emotional vom Ankommen, Verlust und Trauer und ungemeinem Lebensmut erzählt. Darüber berichtet die NDR Koproduktion "1949 – in Ost & West" (NDR Fernsehen, 14. Mai 2025, 21.00 Uhr). Der blinde Fleck in der Familiengeschichte: Spurensuche einer Hamburger Autorin In ihrer Spurensuche geht die Hamburger Autorin und Kriegsenkelin Susanne Beyer dem geheimnisvollen Tod ihres Großvaters 1945 und der Frage nach, was er mit den Nazis zu tun hatte. Susanne Beyer hat ihren Großvater nie kennengelernt. Er starb in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs unter mysteriösen Umständen. Wer hat ihn erschossen? Welche Rolle spielte er als Chemiker im NS-Staat? Und welche Auswirkungen haben Familiengeheimnisse auf die Gegenwart? Über die langen Schatten der Vergangenheit und den blinden Fleck in ihrer Familiengeschichte hat die "Spiegel"-Journalistin jetzt ein Buch geschrieben: "Kornblumenblau" (DVA). "NDR Kultur – Das Journal" reist mit Susanne Beyer an die Orte ihrer Familiengeschichte. Frauen, die als Männer leben: der Dokumentarfilm "wo/men" Sie kleiden sich wie Männer, sie arbeiten wie Männer und haben die gleichen Rechte wie Männer. In Albanien gibt es seit Jahrhunderten die Tradition der Burrneshas, im Deutschen auch "Schwurjungfrauen oder eingeschworene Jungfrau" genannt. Die Gründe für das Leben als Mann sind unterschiedlich: Die Burrneshas ersetzen zum Beispiel ein verstorbenes männliches Familienoberhaupt oder wollen einer Zwangsehe entgehen. Der eindrucksvolle Dokumentarfilm "wo/men" von Kristine Nrecaj und Birthe Templin beleuchtet das Leben von sechs albanischen Frauen, die als Burrneshas leben. Der Film gibt intime Einblicke in die persönlichen Geschichten der Protagonistinnen, die ein freies, selbstbestimmtes Leben führen, aber auch verzichten müssen – auf eine Liebesbeziehung und auf eigene Kinder. Und gleichzeitig ist "wo/men" ein Film über tradierte Geschlechterrollen, die sich zum Teil bis heute gehalten haben. (Kinostart: 15. Mai) Welcome Music Session in Hamburg: Musik, die Menschen zusammenbringt Jeden zweiten Donnerstag im Monat kommen im Hamburger Kulturhaus Zinnschmelze Leute aus aller Welt zusammen, um gemeinsam Musik zu machen: zu jammen, zu singen, zu tanzen. Die Welcome Music Session entstand aus der Idee, geflüchteten Menschen einen Ort zu geben, an dem sie Verbindungen zu anderen aufbauen können, über alle Sprachgrenzen hinweg. Die Ukrainerin Solomiia floh vor drei Jahren nach Hamburg. Heute moderiert sie die Willkommenssession und steckt alle mit ihrer Lebensfreude an. Auch wenn sich so eine fröhliche Musiksession manchmal seltsam für sie anfühlt, denn zu Hause in der Ukraine ist immer noch Krieg. "NDR Kultur – Das Journal'" ist bei einer Session mit dabei. Über die heilende Kraft des Erzählens: ergreifendes Buch von Yannic Han Biao Federer Eben noch haben die werdenden Eltern nach Wickeltischen gegoogelt, Stillkissen angeschafft, plötzlich müssen sie einen Kindersarg aussuchen, ein Grab kaufen. Alles fühlt sich falsch an, verrückt und wie ausgedacht, aber es passiert wirklich. Das Schreiben ist ein Versuch zu begreifen, was ihnen widerfahren ist. In seinem neuen Buch "Für immer seh ich dich wieder" (Suhrkamp Verlag) erzählt Yannic Han Biao Federer von der existenziellen Erfahrung, Vater eines tot geborenen Kindes zu werden. Eine berührende Geschichte von Schmerz und Abschied, Elternschaft und Liebe – und der heilenden Kraft des Erzählens.

Thema
  • Was wissen wir eigentlich von unseren Großeltern? Eine emotionale Reise in die Vergangenheit.
  • Der blinde Fleck in der Familiengeschichte: Spurensuche einer Hamburger Autorin.
  • Frauen, die als Männer leben: der Dokumentarfilm "wo/men".
  • Welcome Music Session in Hamburg: Musik, die Menschen zusammenbringt.
  • Über die heilende Kraft des Erzählens: ergreifendes Buch von Yannic Han Biao Federer.
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