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Mo, 16.06.2025 | 04:45 - 05:30

Tagesgeschehen (D 2025)

USA: Proteste in Los Angeles – eine kalkulierte Eskalation? Seit Tagen demonstrieren in Los Angeles Menschen gegen Razzien und die Abschiebepolitik des US-Präsidenten Donald Trump. Dabei kam es zum Teil auch zu Ausschreitungen in einem kleinen Teil der Stadt. Der US-Präsident schickt Soldaten nach Los Angeles – gegen den Willen des Gouverneurs von Kalifornien, einem Politiker der Demokraten. Trump beschuldigt Gouverneur Gavin Newsom, gemeinsame Sache mit radikalen Demonstranten zu machen. Der wiederum bezeichnet Donald Trump als Tyrann und vergleicht ihn mit einem Diktator. Mit welchem Kalkül demonstriert der US-Präsident seine Macht? Wer geht eigentlich auf die Straße? Und wie erleben die Menschen die Situation? Gaza: Hilfslieferungen: Seit Ende Mai sind die umstrittenen Verteilzentren der "Gaza Humanitarian Aid"-Stiftung in Betrieb – doch statt dringend benötigter Hilfe herrschen vor allem Chaos und Gewalt. Täglich fallen Schüsse, dutzende Tote, unmenschliche Szenen. Wer Nahrung sucht, riskiert sein Leben. Ein Bericht aus einer Zone zwischen Überleben und Verzweiflung. Myanmar: Entführt von der Cybermafia: Das Jobangebot klang gut: Chefkoch in einem Hotelrestaurant in Bangkok. Für den damals 30-jährigen James aus Kenia passte das perfekt – er hatte eine Ausbildung als Koch, ein eigenes Restaurant, jetzt war er bereit für den Karrieresprung im Ausland, auch um mehr Geld verdienen zu können für seine Familie. James fliegt nach Bangkok, wird dort am Flughafen abgeholt, aber er kommt nie in einem Restaurant an. Er wird verschleppt nach Myanmar und muss dort wie ein Sklave stundenlang am Computer Menschen weltweit betrügen. Er wird gefoltert, wenn er nicht genügend Geld erpresst. Entführungen in Betrugszentren nehmen weltweit rasant zu. Die internationale Polizeibehörde Interpol schätzt, dass Hundertausende Opfer von Menschenhandel aus über 65 Ländern in diese Region in Südostasien verschleppt wurden. Guatemala: Raus aus Armut und Machismus: Wenn Rosy Cuc Tuiz morgens in die Schule geht, öffnet sich ihr eine andere Welt, eine Welt, die vielen indigenen Mädchen in Guatemala verschlossen bleibt. Es ist eine Welt der Grammatik, in der Englisch gesprochen wird und in der sie Computer bedienen lernt. Die 16-jährige Rosy geht auf die "MAIA Impact". Die Schule wird von Spenden vor allem aus dem Ausland finanziert und vergibt Stipendien nur an indigene Mädchen, denn die haben es hier in Guatemala besonders schwer: Wenn es mal Geld gebe in den Familien, wird es eher in die Bildung der Jungs gesteckt. Die Mädchen bei "MAIA Impact" sind oft die ersten ihrer Familie, die eine weiterführende Schule besuchen. Die meisten Mütter haben nur die Grundschule absolviert. Die Väter dagegen müssen sie oft erst überzeugen. Algerien: Wasserstoff für Europa: Bei Lena und Akbel seht regelmäßig "Grüner Wasserstoff" auf dem Stundenplan. Sie werden Chemieingenieurinnen, machen gerade ihren Master. Die beiden Studentinnen wollen nach dem Studium dafür sorgen, dass ihr Land Vorreiter bei der Wasserstoffproduktion wird. Der taucht in allen europäischen Zukunftsstrategien zur Energiepolitik auf, allein fehlt es an der Produktion: Über Pilotprojekte kommt kaum ein Land hinaus. Das Problem: Benötigt werden sehr viel Wasser und sehr viel Energie, grüne Energie. Algerien hat Meerwasser satt und viel Platz und viel Sonne. Kann das nicht gerade weltoffene Land plötzlich helfen, unsere Energieprobleme zu lösen? Finnland: Volkssport Preppen: Finnland gilt als eines der am besten vorbereiteten Länder Europas, wenn es um Krisen und Notfälle geht. Was steckt hinter dieser beeindruckenden Widerstandskraft? Ein staatliches System – und viele engagierte Bürgerinnen und Bürger. Jeder Haushalt ist angehalten, für mindestens 72 Stunden autark sein zu können – mit Wasser, Lebensmitteln und einer Taschenlampe. Doch Finnlands Vorbereitung geht weit über private Vorratskisten hinaus. Im ganzen Land werden Kurse angeboten, in denen Bürgerinnen und Bürger lernen, wie sie sich im Ernstfall selbst helfen können: Welche Lebensmittel sind besonders lange haltbar? Was gehört in die "Krisen-Kiste"? Das Wissen wird im Schneeball-System weitergegeben – von Nachbarn zu Nachbarn, von Generation zu Generation. Auch die Infrastruktur der Hauptstadt ist einzigartig: Ein ausgeklügeltes Netz aus Schutzräumen zieht sich unter Helsinki entlang. Manche dieser Bunker sind im Alltag Schwimmbäder, Sporthallen oder U-Bahnstationen – und können im Ernstfall in wenigen Stunden zu sicheren Zufluchtsorten umfunktioniert werden. Iran: Teures Rosenwasser: Rosen am Rande der Wüste: Im Iran gehen einige Bauern immer noch dieser alten Tradition nach. Aus den Blüten entsteht das im Iran beliebte Rosenwasser. Doch Klimawandel und Wirtschaftskrise machen es den Farmern nicht leicht zu überleben. Viele Iraner können sich Rosenwasser nicht mehr leisten. Die Bauern hoffen auf bessere Beziehungen zum Westen, um ihr Rosenwasser exportieren zu können.

Thema
  • USA: Proteste in Los Angeles – eine kalkulierte Eskalation?.
  • Gaza: Hilfslieferungen.
  • Myanmar: Entführt von der Cybermafia.
  • Guatemala: Raus aus Armut und Machismus.
  • Algerien: Wasserstoff für Europa.
  • Finnland: Volkssport Preppen.
  • Iran: Teures Rosenwasser.
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