Faszination Universum
Der Urknall – Das Rätsel des Anfangs
Wissenschaft (D 2018)
Alles, was wir heute im Universum sehen, von der fernsten Galaxie bis zu unserem eigenen Blauen Planeten, soll in einer Urexplosion entstanden sein. Doch was löste diesen Urknall aus? Es ist die wohl älteste Frage der Welt: Wo kommen wir her? Auf der Suche nach Antworten blicken Menschen seit jeher in den Himmel. Harald Lesch nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Geschichte der Forschung bis zum rätselhaften Anfang von allem. Die regelmäßigen Abläufe am Nachthimmel scheinen wie von einer höheren Macht koordiniert. Solange die zugrunde liegenden Naturgesetze noch nicht entschlüsselt waren, war der Himmel deshalb Projektionsfläche für Mythen und Legenden über den Ursprung der Welt. Doch vor etwa zweieinhalbtausend Jahren stand eine Zeitenwende bevor: Im antiken Griechenland sollte eine neue Art des Denkens den Weg zu unserem heutigen wissenschaftlichen Verständnis des Ursprungs der Welt ebnen. Spätestens seit Beginn des 19. Jahrhunderts waren immer mehr Forscher bemüht, die Welt rein wissenschaftlich zu erklären. So auch ein junger Mann, der sich mutig Phänomenen näherte, die zu seiner Zeit unfassbar schienen: Michael Faraday. Dank seines Studiums der elektromagnetischen Kräfte konnte die Natur des Lichts entschlüsselt werden. Damit öffnete sich ein ganz neuer Blick auf den Nachthimmel, mit dem wir heute selbst längst vergangene Ereignisse im Universum untersuchen können. Dank Faradays Erkenntnissen und dem Verständnis, welche Natur das Licht hat, konnte man leistungsstarke Teleskope entwickeln und einen immer genaueren Blick ins Universum werfen. Erst vor knapp 100 Jahren haben Astronomen so ganz neue Welten entdeckt: Milliarden von Sternen allein in unserer Galaxie, der Milchstraße, und Milliarden anderer, ferner Galaxien. All diese Welten sollen aus einem einzigen Urknall hervorgegangen sein. Dieser Gedanke ist so unglaublich, dass selbst Albert Einstein ihn nicht zulassen konnte. Er war lange überzeugt: Den Urknall habe es nie gegeben. Doch ausgerechnet ein Mann der Kirche sollte ihn eines Besseren belehren. Astronomen konnten beobachten, dass ferne Galaxien sich von uns wegbewegen – und zwar umso schneller, je weiter sie entfernt sind. Diese Beobachtung lässt nur einen logischen Schluss zu: Wenn das Universum heute expandiert, dann muss es früher kleiner gewesen sein, unendlich klein. In diesem Urzustand muss es so dicht und heiß gewesen sein, dass das Nachglühen des Urknalls bis heute messbar sein müsste, so die Vermutung. Die ersten Astronomen, die diese sogenannte Hintergrundstrahlung messen sollten, hatten allerdings noch keine Ahnung, womit sie es zu tun hatten. Sie hatten vielmehr eine Taubenkolonie im Verdacht, die ihre Messungen sabotierte. Als die Hintergrundstrahlung entstand, war das Universum gerade einmal 380.000 Jahre alt. Davor war es noch so dicht, dass Licht sich nicht ausbreiten konnte. Was damals passiert ist, bleibt unseren Blicken deshalb bis heute verborgen. Harald Lesch geht den aufregenden Weg bis zu den Grenzen des Erforschbaren. Dann bleibt nur eine Möglichkeit, sich noch weiter dem Urzustand der Welt zu nähern: kraft des Verstandes. Doch dort, wo selbst die besten physikalischen Theorien versagen, bleibt bis heute Raum für Spekulationen. Hinter dieser letzten Grenze vermutet manch einer gar Paralleluni- und Multiversen, die sich einem Nachweis jedoch entziehen.