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ART
Do, 28.11.2024 | 03:15 - 04:00

Tagesgeschehen (F 2024)

Wird der Regierung Barnier die Misstrauensfrage gestellt? Die Regierung von Michel Barnier scheint dem Misstrauensvotum näher denn je zu sein. Der Haushalt 2025 hat im Parlament bislang keine Mehrheit gefunden und der Premierminister müsste Artikel 49.3 der Verfassung anwenden, um ihn ohne Abstimmung im Parlament zu verabschieden. Sollte es zu einem Misstrauensantrag kommen, würden die Stimmen der linken Neuen Volksfront und des rechtspopulistischen Rassemblement National ausreichen, um die Regierung zu stürzen. Nachdem die Linke bereits deutlich zu verstehen gegeben hat, dass sie für den Antrag stimmen werde, äußert sich die RN zunehmend mit unverhohlenen Drohungen. "Die Regierung ist auf dem Weg zum Misstrauensvotum", bekräftigte Jordan Bardella. Die Partei von Marine Le Pen, die von ihrer Wählerschaft unter Druck gesetzt wird, zeigt sich empört darüber, dass ihre Vorschläge während der Haushaltsdebatte nicht berücksichtigt wurden. Muss sieben Stunden umsonst gearbeitet werden, um die Sozialversicherung zu retten? Bei der Prüfung des Haushalts stimmte der Senat für eine Maßnahme, nach der Erwerbstätige sieben Stunden pro Jahr mehr und ohne Bezahlung arbeiten sollen. Diese unbezahlten Arbeitsstunden würden der Sozialversicherung 2,5 Milliarden Euro pro Jahr einbringen. Der "Solidaritätsbeitrag durch Arbeit" soll nach Ansicht der Senatoren zusätzlich zu dem in Frankreich bereits bestehenden "Solidaritätstag" eingeführt werden, der zur Finanzierung der Renten und Behindertenhilfe bestimmt ist. Hintergrund der Abstimmung sind die Bemühungen der Regierung Barnier um Einsparungen in Höhe von 60 Milliarden Euro, um das Defizit auszugleichen, und die Ablehnung des Haushaltsentwurfs in der Nationalversammlung. Das macronistische Lager hatte vor zwei Wochen aus denselben Gründen die Streichung eines Feiertags vorgeschlagen. Danach ist der Historiker Denis Bruna in unserer Sendung zu Gast. Er hat ein Buch mit dem Titel "Petites histoires de nos vêtements" (Kleine Geschichten unserer Kleidung) im Textuel-Verlag veröffentlicht, eine Art Fibel der Textilien, in der er die Geschichte der Kleidungsstücke erzählt, "die im Westen täglich getragen werden: die Kleidung, die auf der Straße überall zu sehen ist". Er beschäftigt sich bewusst nicht mit schillernder Haute Couture, sondern mit Alltagskleidung wie dem Anorak, dem Body, der Unterhose, dem Hoodie, dem Bademantel oder dem Hochzeitskleid sowie mit Kleidung aus Wax. Insgesamt werden in dem Buch 65 Kleidungsstücke beschrieben. Jordan Bardella erklärte am 18. November im Studio von BFM TV, ein "sauberes Führungszeugnis" sei seiner Meinung nach eine Voraussetzung, um sich als Kandidat für die Parlamentswahlen aufstellen zu lassen. Marine Le Pen droht derzeit eine Verurteilung im Rahmen des Gerichtsverfahrens um die parlamentarischen Assistenten. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden gegeneinander antreten. Kurz nach seiner Wahl zum US-Präsidenten begann Donald Trump mit der Ernennung seiner künftigen Regierung, die dem Casting einer TV-Reality-Show würdig ist. So ist die neue Bildungsministerin Linda McMahon die ehemalige Chefin des amerikanischen Wrestlingverbands WWE. Paola Puerari berichtet über die Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Am 16. November wurde der algerisch-französische Schriftsteller Boualem Sansal am Flughafen von Algier vom algerischen Geheimdienst festgenommen. Sein Verleger – der Gallimard-Verlag – zeigte sich sehr besorgt, da der 75-jährige Schriftsteller sich nicht gemeldet habe und seit mehreren Tagen nicht mehr erreichbar sei. Die Gründe für seine Festnahme sind bislang nicht bekannt. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über den internationalen Haftbefehl gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag "Kontinentaldrift" von Benoît Forgeard.

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