Alain Resnais – Ein neues Kino wagen
Kultur (F 2022)
Mit seinem erzählerischen Ideenreichtum und dem Mut, mit traditionellen Sehgewohnheiten zu brechen, hinterließ Alain Resnais (1922-2014) auch über die Nouvelle Vague hinaus ein beeindruckendes Werk, mit dem er wesentliche Grundlagen für den modernen europäischen Film legte und Generationen von Filmschaffenden prägte. In "Das Leben ist ein Chanson", "Smoking/No Smoking", "Letztes Jahr in Marienbad" und nicht zuletzt "Hiroshima, mon amour" blickt der sensible Cineast auf die komplexe Psyche des Menschen und den Zustand der Welt. In erster Linie interessieren Resnais die Schattenseiten des Lebens, die heiklen Themen: Kolonialisierung und Versklavung ("Les Statues meurent aussi"), Deportation ("Nacht und Nebel") oder Folter in Algerien ("Muriel oder die Zeit der Wiederkehr"). Mit seiner oft spielerischen Erzählweise eröffnet er seinem Publikum neue Perspektiven im Spannungsfeld zwischen Imaginärem und Realität. Das Porträt ermöglicht mit zahlreichen Filmausschnitten, unveröffentlichten Videos aus Alain Resnais' privatem Archiv und Gesprächen mit Pierre Arditi, André Dussollier, Agnès Jaoui und den Regisseuren Bruno Podalydès, Volker Schlöndorff und Joachim Trier einen neuen Blick auf Leben und Werk des genialen Regisseurs, der auch immer ein großes, zutiefst verunsichertes Kind blieb, das versuchte, zu beobachten und zu verstehen. Resnais wurde 1995 mit dem Goldenen Löwen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig und 1998 mit dem Silbernen Bären der Berlinale für sein Lebenswerk ausgezeichnet. 2007 erhielt er für "Herzen" den Europäischen FIPRESCI-Preis.
- Léonie Simaga (Self - Commentaire)
- Pierre Arditi (Self)
- André Dussollier (Self)
- Agnès Jaoui (Self - Cinéaste)
- Bruno Podalydès (Self)
- Catherine Robbe-Grillet (Self)
- Volker Schlöndorff (Self)
- Joachim Trier (Self)