ZDFroyal: Harry – der verlorene Prinz
Gesellschaft (D 2024)
Prinz Harry sorgt auch nach dem Rückzug aus dem royalen Pflichtprogramm bei den Windsors für Unruhe. Seine Suche nach einer neuen Rolle ist eine Herausforderung für das britische Königshaus. Die Royal Family muss sich mit schwierigen Entwicklungen auseinandersetzen und nach dem "Megxit", dem Tod der Queen und den Krebserkrankungen von Charles und Kate neu formieren. Welche Rolle wird Harry in Zukunft dabei spielen? Auch im selbst gewählten Exil, im kalifornischen Montecito bleibt er eine Persönlichkeit des öffentlichen Interesses. Sein Einsatz für wohltätige Organisationen – wie die von ihm ins Leben gerufenen Invictus Games für Kriegsversehrte – rückt ihn immer wieder ins Rampenlicht. Aber der Zweitgeborene von König Charles, früher zeitweise der beliebteste Royal der Windsors, ist mittlerweile eine umstrittene Figur. Schon immer hat er mit seiner Rolle als "Reserve" gehadert. Paparazzi und die Boulevardpresse sind ihm ein Dorn im Auge. Zudem haben seine Enthüllungskampagnen der letzten Jahre für mächtig Ärger innerhalb der Familie gesorgt. Harrys Entscheidung, sich gegen eine Jahrhunderte alte Institution zu stellen, weckt in der jüngeren Generation eher Bewunderung und Zustimmung, vor allem in den USA, aber auch in Großbritannien und Deutschland. Dort gilt er als Modernisierer und Vertreter einer Generation, für die ein freies, selbst bestimmtes Leben eine wichtige Rolle spielt. Ältere beziehungsweise konservativere Kreise, die in der Monarchie das tragende Element der Gesellschaft sehen, betrachten ihn dagegen als Gefährder von Tradition und Ordnung. Harry wird somit zum direkten Gegenspieler seines Vaters, König Charles und seines älteren Bruders William. Alt gegen jung, traditionell gegen modern – im Familienkonflikt des Hauses Windsor spiegelt sich die Debatte um die Zukunft der britischen Monarchie und ihren Wert für die Gesellschaft.