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BA3
Di, 17.12.2024 | 04:50 - 05:25

Menschen (D 2024)

Als Antisemitismusbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung tritt Dr. Ludwig Spaenle nicht nur dem Judenhass entgegen. Er will auch die Vielfalt jüdischen Lebens in Bayern heute sichtbar machen. Ob das gelingt, und wie sich die Situation jüdischer Menschen seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel 2023 verändert hat, darüber spricht er in der "nachtlinie". Der Münchner Historiker und Theologe Dr. Ludwig Spaenle ist seit rund 50 Jahren politisch aktiv, unter anderem im CSU-Parteivorstand und als Mitglied des Landtags. Er war bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus sowie für Wissenschaft und Kunst. Seit 2018 ist er der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe. Einerseits lebten jüdische Menschen auch in Bayern seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 in Angst, "die Hemmschwelle, Judenhass zu verbreiten", sei "dramatisch abgesenkt", beobachtet Ludwig Spaenle und bezieht klar Stellung: "Wenn Juden angegangen werden, ganz gleich, welcher Nationalität und aus welchem Grund, dann muss eine freie Gesellschaft zusammenstehen." Andererseits stimmt ihn optimistisch, mit wie viel ehrenamtlichem Engagement zum Beispiel jüdisches Erbe in verschiedenen bayerischen Kommunen aufgearbeitet und zugänglich gemacht wird. Wichtig ist für ihn darüber hinaus, Judentum hierzulande nicht immer nur historisch zu betrachten, sondern Begegnung mit jüdischen Menschen und heute gelebter jüdischer Kultur zu ermöglichen. Bei Andreas Bönte in der "nachtlinie" erläutert Dr. Ludwig Spaenle, warum er dafür plädiert, den Schutz von Jüdinnen und Juden als Staatsziel zu verankern, und warum ihm die Geschichte der "Jeckes" am Herzen liegt, derjenigen deutschen Juden, die seit den 1920er und 1930er Jahren nach Palästina emigrierten.

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